FAQs
Du bist nicht Schuld daran, an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erkrankt zu sein. Niemand ist das. Es gibt nichts, das du hättest anders machen können, um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung zu vermeiden.
Die Entstehung von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ist bis heute nicht vollständig geklärt, auch wenn die Forschung stets neue Erkenntnisse gewinnt. Gesichert ist: Es gibt nicht nur eine einzige Ursache für die Erkrankung, es sind immer mehrere daran beteiligt. So gibt es etwa eine erbliche Veranlagung. Wenn du in deinem Familienkreis jemanden hast, der an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leidet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du selbst daran erkrankst, etwas erhöht. Außerdem ist deine Darmschleimhaut verändert, sie kann ihre Schutzfunktion gegen Bakterien und andere Stoffe nicht mehr so gut ausüben und alarmiert das Immunsystem. Auch Einflüsse von Außen können eine Erkrankung mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa beeinflussen: Das kann dein Lebensstil sein – so leiden etwa Raucher häufiger an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen – oder akute Erkrankungen wie etwa Magen-Darm-Infektionen.
Lies auch dazu: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Nein. Vor allem, wenn Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa rasch und wirksam behandelt werden, ist die Lebenserwartung keinesfalls beeinträchtigt. Sollte deine chronisch-entzündliche Darmerkrankung allerdings besonders stark ausgeprägt sein und nicht richtig therapiert werden, kann es im Extremfall auch zu gefährlichen Komplikationen kommen.
Im Normalfall nicht. Operationen werden bei der Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen möglichst vermieden. Sie sind der letzte Ausweg und werden nur in bestimmten Fällen notwendig. Etwa, wenn die Krankheit so aktiv ist, dass eine medikamentöse Behandlung die Symptome nicht mehr eindämmen kann. Mögliche Komplikationen wie Fisteln oder Stenosen können eine Operation notwendig machen. Auch ein Stoma wird nur angelegt, wenn alle anderen therapeutischen Möglichkeiten erschöpft sind.
Lies auch dazu: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Nein, nach derzeitigem Stand können diese chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nicht vollständig geheilt werden. Es gibt aber für beide Erkrankungen – Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – unterschiedliche Therapien. Damit können die Symptome weitgehend gut behandelt werden und der Einfluss auf dein tägliches Leben gering gehalten werden. Wenn du die richtige Therapie bekommst, nimmt dein Darm auch keine dauerhaften Schäden durch die chronische Entzündung. Deshalb sollte es dein Ziel sein, Symptome so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln.
Um eine Erkrankung mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkennen und um sie von anderen Krankheiten zu unterscheiden, sind verschiedene Untersuchungen und Kontrollen notwendig. Unter anderem sind das: persönliche Gespräche mit dem Arzt, Untersuchungen des Körpers, Labortests, Spiegelungen der Verdauungsorgane, Ultraschall-Untersuchungen, Magnetresonanztomografien, seltener auch Computertomografien und Röntgen.
Wenn die Erkrankung diagnostiziert wurde, sind immer wieder Kontrollen beim behandelnden Arzt fällig. Diese Kontrollen überprüfen den Verlauf und die Entwicklung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, ob die medikamentöse Behandlung wirkt und ob es durch die Medikamente zu Nebenwirkungen oder Mangelerscheinungen kommt. Die Häufigkeit der Kontrolle ist bei jedem Patienten unterschiedlich und hängt vom Verlauf der Erkrankung ab, an welcher Stelle im Darm sie sich wie zeigt und wie sie behandelt wird.
Wenn du bereits seit über acht Jahren an Colitis ulcerosa oder an Morbus Crohn leidest und dein Dickdarm betroffen ist, sind regelmäßige Koloskopien als Darmkrebsvorsorge wichtig. Du solltest in jedem Fall bei einem Arzt in Behandlung sein, der auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen spezialisiert ist. Er weiß, wann welche Untersuchungen gemacht werden müssen und wann du zu welcher Kontrolle musst.
Lies auch dazu: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Ja, unbedingt. Da Morbus Crohn und Colitis ulcerosa auch Beschwerden außerhalb des Darms verursachen können – etwa an der Haut, den Gelenken oder den Augen – ist es wichtig, allen Ärzten, die dich behandeln, von deiner Erkrankung und den Medikamenten, die du einnehmen musst, zu erzählen. So können dein Hausarzt und deine Fachärzte – vom Augen- bis zum Zahnarzt – besonders darauf achten, wie sich deine chronisch-entzündliche Darmerkrankung äußert und mögliche Beschwerden in anderen Körperregionen besser einordnen. Außerdem kann es dazu kommen, dass andere Medikamente auf die Behandlung von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa abgestimmt werden müssen. Wenn du Medikamente gegen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, die das Immunsystem beeinflussen, einnimmst, dürfen auch bestimmte Impfstoffe nicht angewendet werden. Selbst Themen, die du mit deinem Gynäkologen besprichst, könnten von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa beeinflusst werden – etwa Schwangerschaft oder Verhütung.
Nein. Eine Diät, die speziell für Betroffene von chronisch-entzündlichen Erkrankungen gilt, gibt es nicht. Wie sehr du auf deine Ernährung achten solltest, damit sie dir gut tut, hängt vor allem davon ab, wie aktiv deine Erkrankung momentan ist. In den Phasen, in denen sich deine chronisch-entzündliche Darmerkrankung ruhig verhält, solltest du auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Sie kann deinen Körper mit ausreichend Energie und allen Nährstoffen versorgen. Mit einem Ernährungstagebuch kannst du am besten herausfinden, welche Lebensmittel du nicht verträgst. Diese solltest du weglassen.
Wenn deine Erkrankung besonders aktiv ist, solltest du deine Ernährung anpassen, damit du deinen Darm entlastest und zugleich dennoch genügend Kalorien, Nährstoffe und Flüssigkeiten erhältst. Dein Facharzt kann dir dabei weiterhelfen, wie das in deinem speziellen Fall aussehen kann. Ist der Schub vorüber, kann die Ernährung wieder schrittweise an jene Ernährung während den Ruhephasen angepasst werden. Wenn du Komplikationen – wie etwa eine Stenose – hast, solltest du in Absprache mit deinem Arzt deine Ernährung anpassen und mit faser- und ballaststoffreichen Speisen vorsichtig sein.
Lies auch dazu: Ernährung bei CED
Grundsätzlich ja. Durch deine Erkrankung ergeben sich aber ein paar Besonderheiten. Daher solltest du einige Dinge beachten: Es ist wichtig, dass du mit deinem behandelnden Arzt darüber sprichst, wenn du vorhast, deinen Kinderwunsch zu erfüllen. Frauen sollten mit ihrem Gynäkologen darüber sprechen. Komplikationen oder Medikamente können Ihre Fruchtbarkeits- und Zeugungsfähigkeit beeinflussen. Sie sollten unbedingt darauf achten, Ihre Schwangerschaft so einzuplanen, dass sie in einer Ruhephase Ihrer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung fällt. Ihr Arzt kann ihnen dabei helfen zu klären, wie und ob ihre Erkrankung während der Schwangerschaftsmonate behandelt wird.
Lies auch dazu: Kinderwunsch bei CED
CED-CHECK
- 10 gezielte Fragen zu Anamnese und Beschwerden
- Reagiere rechtzeitig!
- Als Leitfaden für deinen Arzttermin