Glossar
Abszess: Durch Entzündung hervorgerufene abgekapselte Eiteransammlung im Gewebe.
Aminosalicylate (auch 5-ASA-Präparate genannt): Entzündungshemmender Wirkstoff zur Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen.
Autoimmunerkrankung: Krankheit, bei der das Immunsystem aufgrund einer Fehlsteuerung körpereigenes Gewebe angreift.
Azathioprin: Medikament, das die Aktivität des Immunsystems unterdrückt; Immunsuppressivum.
Begleiterkrankung: Erkrankung, die oft zusammen mit der eigentlichen Erkrankung einhergeht. Das Fachwort lautet unter anderem Komorbidität (von Ko = mit, zusammen und morbidus = krank).
Begleitsymptom: Symptom, das nicht zu der eigentlichen Krankheit gehört, aber oft damit verbunden ist.
Botenstoff: Botenstoffe dienen der chemischen Signalübertragung zwischen Zellen bzw. Organen innerhalb des Körpers.
Calprotectin: Hohe Calprotectin-Konzentrationen in Stuhlproben weisen auf entzündliche Prozesse der Schleimhaut im Darm hin, daher gilt fäkales Calprotectin als Marker im gesamten Gastrointestinaltrakt. Außerdem kann anhand von fäkalem Calprotectin nachweislich zwischen CED (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Reizdarmsyndrom differenziert werden.
chronisch: (griechisch χρόνος, chrónos, „die Zeit“) Kennzeichnet sich langsam entwickelnde oder lang andauernde Erkrankungen. Der Krankheitsverlauf erstreckt sich über mehr als vier Wochen, und kann auch lebenslang andauern. Eine Erkrankung kann chronisch sein und trotzdem eine akute Komponente haben. Einige chronische Erkrankungen, wie z. B. Rheuma, Morbus Crohn oder Psoriasis können auch vorübergehend akut werden (Schub).
Colitis ulcerosa: Chronische, meist in Schüben verlaufende Entzündung der Dickdarmschleimhaut
CRP: = C-reaktives Protein. Dieser Wert ist erhöht, wenn eine Entzündung aktiv ist.
(Darm)fistel: Röhrenförmige Verbindung zwischen dem Darm und der Körperoberfläche (äußere Darmfistel) bzw. anderen Hohlorganen (z.B. Blase, Vagina) oder zwischen Darmschlingen (innere Darmfistel).
Eine Entzündung: (lateinisch-medizinisch Inflammatio, eingedeutscht Inflammation) ist eine charakteristische Antwort von Gewebe auf einen äußeren oder innerlich ausgelösten, potenziell schädigenden Reiz mit der Funktion, diesen Reiz zu beseitigen, dessen Ausbreitung zu unterbinden und ggf. eingetretene Schäden zu reparieren. Eine Entzündung kann in einem umschriebenen Gebiet oder als systemische Entzündungsreaktion (ganzer Körper) vorliegen.
Glukokortikoide: Hormone aus der Nebennierenrinde. Medizinisch nachgebaut (z.B. Cortisol, Cortison) wirken sie unter anderem entzündungshemmend.
Hepatitis: Infektionskrankheit der Leber
Ein Ileoanaler Pouch ist ein Operationsverfahren, bei dem mit Anlage eines Reservoirs eine direkte Verbindung zwischen dem letzten Abschnitt des Dünndarms (Ileum) und dem Anus geschaffen wird.
Immunsuppressiva: Medikamente, die die körpereigenen Abwehrreaktionen unterdrücken. Sie werden bei immunologisch bedingten Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Rheuma-Erkrankungen oder zur Vermeidung der Abstoßungsreaktion nach Transplantationen eingesetzt.
Immunsystem: Komplexes System von Botenstoffen, Zellen und Organen, das den Organismus vor Angriffen durch Krankheitserreger schützt.
Interleukine: Botenstoffe, die im Entzündungsprozess eine große Rolle spielen.
Komorbidität: Begleiterkrankung; Erkrankung, die oft zusammen mit der eigentlichen Erkrankung einhergeht (von Ko = mit, zusammen und morbidus = krank).
Kortisol (auch Cortisol): Zu den Glukokortikoiden gehörendes Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird. Künstlich hergestellte Glukokortikoide, beispielsweise das Prednison, werden in der Behandlung rheumatischer und anderer Erkrankungen eingesetzt. Sie lindern die mit der rheumatoiden Arthritis verbundenen Schmerzen, Schwellungen und sonstigen Symptome.
Magnetresonanztomographie (MRT): Die MRT ist ein bildgebendes Verfahren, das die Strukturen im Inneren des Körpers darstellt. Mit einer MRT können Schnittbilder des menschlichen Körpers gezeigt werden, die oft eine hervorragende Beurteilung der Organe und deren Veränderungen erlauben. Bei Aufnahmen von Gelenken kann besonders der Zustand der Weichteilelemente wie Bänder, Muskeln und Fettgewebe gesehen werden. Das MRT nutzt magnetische und keine Röntgenstrahlen.
Monoklonale Antikörper: Antikörper, die von einem B-Zellklon entstammen und sich gegen eine bestimmte Substanz (Antigen) richten.
Morbus Crohn: Erkrankung aus dem Formenkreis chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED), die den gesamten Magen-Darmtrakt betreffen kann.
Osteoporose: Verringerung der Knochendichte. Eine häufige Folge von chronisch entzündlichen Erkrankungen. Ursache ist die chronische Entzündung, Therapie mit Kortikosteroiden und, bei Morbus Crohn- und Colitis ulcerosa-Patienten, Mangelernährung durch den geschädigten Darm.
PEN: Injektionshilfe, die einem Kugelschreiber ähnelt (engl. Pen), die zur einfachen Injektion einer voreingestellten Menge eines Medikamentes dient.
Proteine: Eiweißmoleküle
Remission: Zurückgehen der Krankheitserscheinungen bis zur völligen Beschwerdefreiheit.
Schub: Akute Phase einer chronisch-entzündlichen Erkrankung.
Sonographie: Untersuchung durch Ultraschall.
Stenose: Meist durch Entzündung hervorgerufene Verengung in einem Darmabschnitt.
Unter einem Stoma versteht man eine künstlich angelegte Körperöffnung nach außen, die ein Organ – egal ob Luftröhre (Tracheostoma), Harnblase (Urostoma), Magen (Gastrostoma) oder Darm (Ileostoma, Kolostoma) – mit der Körperoberfläche verbindet.
Subkutan: Unter die Haut (von lat. sub = unter und cutis = Haut). Die meisten TNF-α-Blocker werden subkutan injiziert, also unter die Haut gespritzt.
Systemische Erkrankung: Erkrankung, die den ganzen Körper und nicht nur ein Organ betrifft.
Systemische Therapie: Behandlungsform, bei der der Wirkstoff im ganzen Körper wirkt. Dazu werden die Medikamente in Tablettenform eingenommen, subkutan oder intramuskulär injiziert oder in die Vene infundiert. Gegenteil der topischen Therapie, bei der die Medikamente nur auf die betroffene Körperstelle aufgetragen werden.
Thrombozyten = Blutplättchen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung.
TNF-α-Antagonist: TNF-α-Antagonisten, auch als TNF-alpha-Blocker bezeichnet, wirken als Blocker dieses Botenstoffes. Durch gezielte Bindung von TNF-α und der Inaktivierung dessen biologischer Wirkung werden Entzündungsreaktionen gestoppt, Schwellungen gehen zurück und die Funktionsfähigkeit bessert sich nachhaltig.
Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-α): Entzündungsförderndes Zytokin, dessen Konzentration im menschlichen Körper vor allem bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen stark erhöht ist.
Tuberkulose: Weltweit verbreitete bakterielle Infektionskrankheit.
Zytokine: Botenstoffe, die die Information zwischen den Körperzellen transportieren. Das -> TNF-α ist ein solcher Botenstoff.